Autospeedway ist ein Motorsport der zumeist auf sogenannten Kurzovalen ausgetragen wird. Der Sport ist in den 60er-70er Jahren von Großbritannien aus auch hier auf den Kontinent rüber geschwappt. Da er dort oftmals in den Windhundarenen ausgetragen wird ist eine Streckenlänge von ca. 400 Metern sowie eine ovale Streckenführung aus 2 gleichen Geraden und 2 gleichen Kurven der Standart. Es gibt aber sowohl in Großbritannien als auch auf dem Kontinent Ausnahmen. Hierbei seinen die leider bereits geschlossenen Bahnen Baarlo (knapp 1km Streckenlänge) und Gelsenkirchen „Alma“ (mit Haarnadelkurve und langgezogener Kurve) erwähnt. Aber im Großen und Ganzen sind die Strecken um die 400-500 Meter.
Der größte Unterschied beim Autospeedway zu anderen Motorsportarten ist das die Besten einer Klasse hinten starten. Die Neulinge starten bei Start und Ziel und die besten Fahrer stellen sich am Ende der Gegengeraden auf. Da die besten nicht wie bei der Formel 1 vorneweg fahren sieht man auf der komplett einsehbaren Strecke nicht nur die Kämpfe um Platz eins sondern auch wie sich die guten Fahrer von hinten langsam durchs Feld kämpfen. Daher kann auch ein Neuling oftmals gute Platzierungen einfahren. Mit Teilnehmerzahlen in Großbritannien von 30 und mehr Fahrern je Klasse ist also in jeder Runde für Aktion gesorgt.
Bei den Strecken gibt es verschiedene Untergründe. Da ist zum einen Asphalt (Tarmac), ein Belag ähnlich eines Ascheplatzes beim Fußball (Shale) sowie die Ackerstrecken (Land). Während die ersten beiden Typen fest installierte Strecken sind werden bei den Ackerstrecken oft ein paar Tage vorher Ackerflächen entsprechend präpariert.
In Deutschland gibt es leider zurzeit keine Autospeedwaystrecken. Die vielleicht noch Leuten bekannten Strecken Recklinghausen, Gelsenkirchen und Kaldenkirchen sind leider alle schon seit den 80ern geschlossen. Es werden aber sowohl in Hamburg, Berlin als auch Süddeutschland sogenannte Stockcarrennen gefahren wie der ein oder andere sie vielleicht von Stefan Raab kennt. Auch wenn es sicherlich gewisse Ähnlichkeiten gibt sind diese Stockcarrennen aber nicht wirklich mit dem Autospeedway gleichzusetzen.
Holland ist somit für den Autospeedwayliebhaber die derzeit angesagte Adresse um den Sport zu verfolgen. Die aus dem Ruhrgebiet kommenden Zuschauer fahren zumeist nach Venray (nähe Venlo) oder Posterholt (nähe Heinsberg). Will man mehr Strecken besuchen fährt man zumeist nach Nordholland wo weitere Asphaltstrecken wie Ter Apel und Lelystad und vor allem die dort noch beliebteren Ackerstrecken wie St. Maarten, Brakel usw. zu finden sind. Shale Strecken befindet sich zurzeit die erste im Bau in Emmen. Diese soll April 2008 eröffnet werden. Dort werden dann wohl die Rennen wie auch in Großbritannien oft üblich abends unter Flutlicht ausgetragen. Weiter südlich muss man nach der Schließung von Ruisbroeck (Belgien) mittlerweile schon bis an die französische Grenze nach Warneton fahren.
Das Autospeedway der Motorsport des kleinen Mannes ist trifft heutzutage nur noch bedingt zu. Es gibt zwar immer noch Klassen bei denen man mit recht begrenztem Budget vorne mitfahren kann aber man kann in manchen Klassen auch locker 50000 € in ein Auto investieren. Daher muss man sagen das auch Autospeedway ein ernsthaft betriebener Sport ist und nicht aus ein paar Chaoten besteht die im Kreis fahren.
Es gibt beim Autospeedway sowohl Kontakt als auch Nichtkontaktklassen.
Verfasser: Sascha Paar / Quelle: ovalrace.com